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https://doi.org/10.21241/ssoar.100789
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Wie wird Ungleichheit in der frühkindlichen Bildung und Betreuung potentiell (re-)produziert? Eine qualitative Mehrebenenanalyse auf Basis ethnographischer Fallstudien
[Konferenzbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract Bereits vor der Einschulung ist Bildung und ihre gezielte Förderung ein zentrales Thema im kindlichen Alltag (Starting Strong 2015). Dies zeigt sich gut am differenzierten System frühkindlicher Bildung und Betreuung in Luxemburg, welches sehr unterschiedliche Bildungs- und Betreuungsangebote bietet,... mehr
Bereits vor der Einschulung ist Bildung und ihre gezielte Förderung ein zentrales Thema im kindlichen Alltag (Starting Strong 2015). Dies zeigt sich gut am differenzierten System frühkindlicher Bildung und Betreuung in Luxemburg, welches sehr unterschiedliche Bildungs- und Betreuungsangebote bietet, die wiederum unterschiedlich genutzt und gestaltet werden, sodass eine Vielfalt betreuter Kindheiten (Bollig et al. 2016) entsteht. Mit Blick auf die Frage nach sozialem Wandel lässt sich Diversität als in die Herstellung und Verfestigung von Ungleichheit verwoben betrachten (Solga et al. 2009): So kann eine Diversität betreuter Kindheiten zu Vor- oder Nachteilen in der Bildungsentwicklung von Kindern führen. Vor diesem Hintergrund nehme ich in meinem Beitrag die Frage nach der potentiellen (Re-)Produktion von Bildungsungleichheit als Teil des Wandels von gleichen zu ungleichen Gesellschaften (oder umgekehrt) in den Blick. Anders als in der quantitativ orientierten Ungleichheitsforschung (Becker, Lauterbach 2016) steht hierbei das "Wie" einer potentiellen Herstellung oder Verfestigung von Ungleichheit im Vordergrund. Mit der Annahme, dass Eltern, ErzieherInnen, LehrerInnen und Kinder in komplexe Bildungs- und Betreuungsarrangements (Bollig et al. 2016) eingebunden sind, stelle ich in meinem Beitrag den explorativen Forschungszugang meiner 2018 veröffentlichten Dissertation vor, in der ich drei ethnographische Fallstudien mehrebenenanalytisch (Helsper et al. 2013) untersucht habe. Geht man von einem geteilten Interesse an kindlicher Entwicklung aus (Frindte et al. 2016), lassen sich Kontakte zwischen Eltern, Erzieher/-innen, Lehrer/-innen und Kindern über das Einwirken von Faktoren wie Bildungsmilieu, Migrationshintergrund sowie körperliche oder geistige Beeinträchtigungen als "Schaltstellen" (Nienhaus 2018) in der potentiellen (Re-)Produktion von Ungleichheit beschreiben. In meinem Beitrag stelle ich dieses zentrale Ergebnis meiner Dissertation am Beispiel von Sozialverhalten dar und zeige auf, wie ein solch qualitativer Ansatz die quantitativ dominierte Forschungslandschaft in der Analyse von Ungleichheiten ergänzen kann (Emmerich, Hormel 2016; Kelle, Erzberger 2017).... weniger
Thesaurusschlagwörter
Bildungsungleichheit; Ethnographie; Mehrebenenanalyse; Kindheit; sozialer Wandel; soziales Verhalten; frühkindliche Erziehung; Kinderbetreuung
Klassifikation
Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit
Freie Schlagwörter
frühe Kindheit; qualitative Mehrebenenanalyse
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen: Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018
Herausgeber
Burzan, Nicole
Konferenz
39. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen". Göttingen, 2018
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2019
ISSN
2367-4504
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet