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https://doi.org/10.21241/ssoar.100577
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Was Wandern mit Klimaschutz verbindet: Konsensfindung zur Energiewende am Runden Tisch lokaler Verbände und Vereine mit unterschiedlichen Interessen
[Konferenzbeitrag]
Körperschaftlicher Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract Die Klimadebatte zeigt sich spätestens mit den Bürgerprotesten gegen Energiewendeprojekte vor der Haustür. Traditionelle Verbände und Vereine haben hier eine politische Rolle bei der Interpretation der Klimaschutzdiskurse im jeweiligen kulturellen Kontext. Netzwerke lokaler Vereine sind eine Herausf... mehr
Die Klimadebatte zeigt sich spätestens mit den Bürgerprotesten gegen Energiewendeprojekte vor der Haustür. Traditionelle Verbände und Vereine haben hier eine politische Rolle bei der Interpretation der Klimaschutzdiskurse im jeweiligen kulturellen Kontext. Netzwerke lokaler Vereine sind eine Herausforderung für die Klimaschutzbewegung und für die Realisierung von Energiewendeprojekten. Welche Wirkung sie auf lokale Klimadiskurse und Konflikte haben, wurde bisher kaum erforscht. Das ehrenamtliche Engagement von BürgerInnen in Vereinen ist mit Wertvorstellungen und auch mit persönlichen Interessen verbunden. Dieses emotionale Engagement bildet die Basis für eine Konsensfindung, gerade zwischen Vereinen mit ganz unterschiedlichen Zielen. Die Fallstudie zu lokalen Klimaschutzdiskursen bestehender und neuer Vereine untersucht folgende Fragen: Wie erfolgt die Anpassung von Klimaschutzdiskursen auf den regionalen Kontext? Welche Rolle spielen bestehende Verbände und Vereine und wie positionieren diese sich gegenüber neuen Initiativen in der Region? Was sind die Erfolgsfaktoren für einen echten Diskurs am Runden Tisch, der dann auch zu einer gemeinsamen Empfehlung im Konsens führt? In dem Forschungsprojekts EnAHRgie wurde ein Runder Tisch zum Klimaschutzdiskurs eingerichtet und von August 2013 bis Juli 2018 begleitet. Dazu waren alle lokalen Verbände und Vereine eingeladen. Regelmäßig nahmen die Tourismusverbände, der Solarverein, der Jagdverband, der Waldbauverein, der Winzer- und Bauernverband, sowie BUND und NABU teil. Mit dieser Gesprächsplattform hatten die Teilnehmenden zum ersten Mal Gelegenheit zum Austausch stark divergierender Interessen in einem geschützten Rahmen. Für die empirische Analyse wurden qualitative Interviews mit den Teilnehmern vor und nach der Erarbeitung des Energiekonzepts geführt, sowie die Ergebnisprotokolle und die Berichterstattung der lokalen Medien zur Klimadebatte ausgewertet. Die Vereine unterschieden sich in ihrer Zielsetzung zu Natur- Umwelt- und Klimaschutz stark. Das führte zunächst zu einer gegensätzlichen Beurteilung lokaler Energie-Projekte. Das Herausarbeiten der Wertvorstellungen und Interessen der Verbandsvertreter am Runden Tisch und der Aufbau von Vertrauen führten zu einer Versachlichung der Diskussion. So konnte eine gemeinsame Empfehlung erarbeitet werden, die Einfluss im politischen Energiewendeprozess hatte.... weniger
Thesaurusschlagwörter
Beteiligung; Klimawandel; Energieerzeugung; Klimaschutz; soziale Bewegung; Verein; Verband; Diskurs
Klassifikation
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Organisationssoziologie, Militärsoziologie
Freie Schlagwörter
Klimadiskurs; regionale Energiewende
Titel Sammelwerk, Herausgeber- oder Konferenzband
Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen: Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018
Herausgeber
Burzan, Nicole
Konferenz
39. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen". Göttingen, 2018
Sprache Dokument
Deutsch
Publikationsjahr
2019
ISSN
2367-4504
Status
Veröffentlichungsversion; begutachtet